Unsere Vision: Von der Wertschöpfungskette zur Wertschätzungskette.

Die Betriebswirtschaftslehre definiert die Wertschöpfungskette als eine Aneinanderreihung von Tätigkeiten und Produktionsstufen, die Werte schaffen, Ressourcen verbrauchen und letztlich zu einem fertigen Produkt führen, das verkauft werden kann. Die einzelnen Prozessstufen sind dabei miteinander organisatorisch verbunden.

Dieses „Miteinander“ geht in unserer heutigen Wirtschaft aber leider nur in eine Richtung. D.h. jede Stufe im Fertigungsprozess profitiert von der davorliegenden in dem Maße, in dem sie aus den vorgeschalteten Stufen das Maximale herausholt – will heißen „maximale Leistung zu minimalen Kosten“. Diese Maxime unseres heute täglich gelebten Kapitalismus führt inzwischen weltweit zu Ausbeutung und Sklaverei, rücksichtlosem Verbrauch von kostbaren Ressourcen, völliger Missachtung tierischen Wohls und klimaschädlichen Abläufen. Jeder ist sich nur noch selbst der Nächste. Der Wohlstand in unserem reichen Europa beruht in großem Maße auf der Ausbeutung anderer Länder. Das ist uns oft nicht bewusst, oft genug wollen wir auch nicht wissen bzw. sehen, wie die hübschen Produkte unseres Alltags tatsächlich hergestellt werden.

Einlullen statt Aufdecken? Ohne uns.

Wir beruhigen uns dann oft mit solch haarsträubenden Gedankenspielen, dass die Menschen in den Kleiderfabriken von Bangladesh & Co ohne unseren Konsum ja gar keine Arbeit hätten. Die Wahrheit ist, dass diese Menschen unter erbärmlichen Verhältnissen für einen Hungerlohn schuften und ihr Traum von einem besseren Leben spätestens beim Einsturz einer dieser Textil-KZs endet. Ohne dieser brutalen Globalisierung von Wertschöpfungsketten würde die Mehrzahl dieser Fabriksarbeiter*innen auf dem Land leben und sich und die eigene Familie mit dem Selbstangebauten ernähren. Es wäre kein Luxus aber mehr als das menschenunwürdige Dasein in den Produktionshallen der Textilmultis. Unsere Gier nach billiger Ware hat diese Netzwerke der Ausbeutung überhaupt erst auf den Plan gerufen und möglich gemacht. Wir sollten es auch wieder beenden.

Unser Geld gestaltet diese Welt.

Diese rein auf Profit ausgerichtete Wertschöpfungskette wollen wir in eine Wertschätzungskette verwandeln. Wir wollen uns dafür interessieren, wie unsere Produkte hergestellt werden. Wir wollen in Kontakt treten mit jenen, die sie produzieren und ihre Arbeit wertschätzen. Dies geschieht über die Bereitschaft, einen höheren Preis zu zahlen (z.B. Bio-Produkte, Fair-Trade-Produkte), damit diese Hersteller dann auch tatsächlich einen fairen Preis für ihre Arbeit erhalten. Wir wollen das in der Nähe, in der Region Gefertigte dem Import aus fernen Ländern so weit als möglich vorziehen, um regionales Handwerk und Wertschöpfung im eigenen Land zu ermöglichen. Denn schließlich baut unser Wohlstand auch auf den Steuerzahlungen heimischer Betriebe auf. Wir wollen durch bewusste Kaufentscheidungen für „gute“ Produkte die „schlechten“ an den Pranger stellen und so eine Änderung bewirken – denn im Kapitalismus entscheidet das Geld, was gemacht wird. Und wir geben dieses Geld aus und können so lenkend eingreifen.

Für eine lebenswerte, enkeltaugliche Zukunft.

Wir wollen die vielen Angebote, spannenden Produkte, Ideen und Konzepte, die bei uns im Ländle praktisch vor der Haustür vorhanden sind, aufs Podest und ins Bewusstsein aller holen. Dies zum einen durch unsere digitale Datenbank „Wegweiser für guten Konsum“ und zum anderen durch Veranstaltungen (Foren), in denen wir uns immer bestimmten Themen annehmen und diese etwas genauer beleuchten.

Und wir möchten – nicht missionierend mit dem strengen Zeigefinger – Missstände anprangern aber auch das Positive zeigen. Und das gibt es in unserer nächsten Umgebung zuhauf – wenngleich man vor lauter Alltagsstress oft nicht weiß, was im Nachbardorf gerade geboten ist. Wir wollen Optimismus, Idealismus und Motivation sähen, damit auch unsere Enkelkinder noch eine Welt vorfinden, wie wir sie genießen dürfen. Denn nur so lange wir an eine Zukunft glauben, haben wir auch eine.

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